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06. Apr 2022

Wie konkurrenzfähig sind innovative Verkehrssysteme?

Um diese Frage ging es in einer inzwischen abgeschlossenen Machbarkeitsstudie, die die TTK GmbH als Hauptauftragnehmerin und Projektleiterin im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (heute: Bundesministerium für Digitales und Verkehr) erstellt hat. Im konkreten Fall ging es um ein neuartiges Transportsystem in Form einer weiter entwickelten Magnetschwebebahn eines Unternehmens in Bayern. Im Rahmen der rund 300 Seiten umfassenden Studie wurde das System daraufhin untersucht, ob es in technischer, betrieblicher, wirtschaftlicher und rechtlicher Hinsicht überhaupt umsetzbar ist. Relevant war außerdem der Aspekt, ob das System Vorteile gegenüber anderen, herkömmlichen Verkehrssystemen hat, die spurgebunden sind – also etwa Straßen- oder Stadtbahnen. So konnte die TTK für den Auftraggeber ermitteln, wie breit das Einsatzspektrum des neuen Systems sein könnte. Untersucht wurde auch die Frage, ob das System an einem konkreten Einsatzort, nämlich dem Münchner Flughafen, ein adäquates Transportmittel ist.
„Die TTK stellt mit der Studie unter Beweis, dass sie das Potenzial von innovativen Verkehrssystemen ermitteln und mit herkömmlichen Systemen vergleichen kann“, so Projektleiter Kilian Berthold. Das Unternehmen verfüge dafür über ein breites Knowhow zu bestehenden und zukünftigen Verkehrssystemen.
Mit der Studie wurde nachgewiesen, dass innovative Systeme durchaus eine konkurrenzfähige Alternative zu klassischen, spurgeführten Verkehrssystemen sein können. Im Falle der weiter entwickelten Magnetschwebebahn zeigte sich, dass optimaler Einsatzort hochfrequentierte S-Bahn-Strecken sind – bei vergleichbaren Kosten und hoher betrieblicher Flexibilität. Besser schneidet die Innovation auch in punkto Lärmemission und Instandhaltung ab. Allerdings ist der Aufbau eines Liniennetzes baulich aufwändiger als bei konventionellen Systemen. Bei den Kosten für die Infrastruktur ergibt sich ein differentes Bild: sie liegen etwas über den Kosten für die Straßenbahn, aber unter den Kosten für U- und S-Bahnen.

TSB-Versuchsstrecke von Max Bögl in Sengenthal (Neumarkt/Oberpfalz), Quelle: eigen Aufnahme